Ben wandert?

Göttinger Wald

Wandern. Damit hatte ich bisher so rein gar nichts am Hut.
Dann habe ich einen Artikel über zwei Frauen gelesen, die nach ihrem Studium den Te Araroa gelaufen sind.
Das hat mich sofort fasziniert.
Ein guter Freund von mir, Georg ist nach seinem Bachelor mit dem Fahrrad in einem halben Jahr von Deutschland nach China mit dem Fahrrad gefahren.
Freunde von mir sind zu Abi Zeiten erst vier Wochen mit dem Rucksack durch Griechenland gereist, dann sind sie nach dem Abi gemeinsam ein halbes Jahr auf Weltreise gefahren. Südostasien, Australien und dann durch Südamerika.

Das fand ich immer super faszinierend, aber in der Praxis für mich nicht realisierbar. Angefangen beim Geld, der Zeit und auch ein wenig dem Mut.
Aber irgendwann fand ich das immer spannend.

Nachdem ich dann diesen Bericht im SPIEGEL gelesen habe habe ich mit damit etwas näher auseinander gesetzt.

Der Te Araroa ist ein Wanderweg vom Norden Neu Seelands bis in den Süden, über beide Inseln. Dauert, wenn man ihn komplett wandert ca. 4-5 Monate. Der große Vorteil an Neu Seeland: Es gibt quasi keine gefährlichen Tiere dort.

Lediglich auf der Südinsel ist die Bevölkerungsdichte deutlich geringer, man ist mehr abseits der Zivilisation und manchmal tagelang auf sich gestellt, kein Handyempfang, das ist schon eher ein richtiges Surival-Abenteuer.

Aber wie ich immer so bin, ich überstürze nichts von Null auf hundert.
Zum einen bleiben natürlich die Elementaren fragen:
Das Geld. Der Trip kostet. Flug, Verpflegung, Gebühren, Ausrüstung.
Das ist aber machbar. Ein bisschen sparen. Ich will nicht dieses Jahr los und auch nicht nächstes Jahr.

Dann das Problem mit der Zeit. Wer kann es sich schon erlauben einfach 3, 4 oder 5 Monate weg zu sein. Nun ich hoffe in 3-4 Jahren zumindest ein paar Wochen weg sein zu können. Videos können vorproduziert werden, meine Supporter unterstützen hoffentlich auch eine kleine Auszeit zur Erholung. Vielleicht habe ich bis dahin auch jemanden, der hin und wieder Videos für meinen Kanal produziert, damit ließe sich die Zeit schon überstehen.
Touren auf der Südhalbkugel müssen nur zwangsläufig im Winter hier stattfinden, sprich zur Hauptsaison in der Brettspielbranche.
Aber auch das wird sich machen lassen.

Ich werde erstmal eh klein Anfangen mit ausgedehnten Spaziergängen oder Wanderungen. Erst in Göttingen, dann im Harz, dann mal weiterschauen.
Ich versuche ja jeden zweiten Tag joggen zu gehen, ich möchte mich aber jeden Tag bewegen. Sprich an den Tagen wo ich nicht jogge, mache ich ausgedehnte Spaziergänge. In der Regel zwischen 4-8 km (1-2x um den Wall herum).

Ich habe mir letzte Woche ein paar Wanderschuhe von Lowa gekauft und habe jetzt auch damit angefangen, Ausflüge in den Göttinger Wald zu machen. Ist dann immer ein bisschen ernüchternd wenn man völlig durchgeschwitzt irgendwo lang läuft und einen dann zwei Jogger überholen die sich dabei locker unterhalten.
Ich stehe halt noch am Anfang.
Am Wochenende bin ich zum Bismarkturm gelaufen, heute habe ich dann eine 10 km Wanderung durch den Wald unternommen. Auch das ist natürlich noch nichts großes, aber hat gereicht, dass ich danach erstmal drei Stunden pennen musste.

Mein Ziel ist es, im Juni oder Juli mit Freunden eine Wandertour im Harz auf den Brocken zu unternehmen.

Bis dahin möchte ich noch einige male durch den Göttinger Wald „gewandert“ sein. Allein um die nötige Fitness und Routine für ausgedehntere Wandertouren zu bekommen. Die Ausdauer muss sich einstellen, Muskeln, Gelenke, Sehnen müssen sich darauf einstellen wieder mehr belastet zu werden.
In den letzten 12 Jahren saß ich einfach sehr, sehr viel rum, habe sehr viel Zeit zu Hause verbracht und bin zwar durch meine GBR Reisen viel in Deutschland rumgekommen, habe aber trotzdem wenig gesehen.

Und das möchte ich ändern. Man muss nicht ans andere Ende der Welt fliegen für schöne Ausflüge. Man kann auch einfach nahegelegene Regionen innerhalb Deutschlands oder später vlt. Europa erkunden.
Langfristig ist der Te Araroa trotzdem ein Ziel. Aber eines dass ich erreiche möchte, bevor ich 50 werde. Das sind noch knapp 12 Jahre. Ich hoffe natürlich dieses Abenteuer schon deutlich früher zu erleben, aber ich habe keine Eile.
Erstmal möchte ich es schaffen, einen ganzen Tag am Stück zu wandern. Erstmal hier in der Göttinger Nähe, später dann im Harz oder anderen noch zu benennenden Regionen in der Nähe.
Das ist das Ziel für dieses Jahr.

Im nächsten Jahr möchte ich dann auch mal 2-3 tägige Touren machen. Zunächst einfach nur schöne Wandertouren mit Übernachtungen in entsprechenden Unterkünften.
Dann mit dem entsprechenden Reisegepäck und dann auch mit richtigen Zelten. Quasi langsam auf den großen Trip vorbereiten. Wohin der dann schlussendlich geht, wird sich zeigen. Erst heute habe ich von einer 1003 km Trekking Tour durch Westaustralien, dem Bibbulmun, gelesen. Auch eine gute Alternative, nur 1/3 so lang, sehr gut ausgebaut, Hütten im Abstand von 20km. Ist halt Australien, aber No Risk, No Fun.

Letztlich war ich jetzt aber auch erst 2x „wandern“, beide Male einfach ein bisschen durch den Göttinger Wald gelaufen. Mal schauen ob das überhaupt langfristig etwas für mich ist.
Wanderschuhe habe ich schon mal. Letzte Woche habe ich mir ein T-Shirt aus Merino Wolle sowie eine Boxershorts aus dem gleichen Material bestellt. Gestern dann noch Wandersocken und eine Zip Hose, welche heute ankommen sollen.
Da werde ich mir jetzt auch, je nach meinen finanziellen Verhältnissen einfach Step by Step, Monat für Monat noch neuen Kram dazu kaufen.
Als nächstes eine ultraleichte Fleece Jacke, dann noch eine entsprechende Regenjacke.

Später im Jahr vlt. noch einen entsprechenden Wanderrucksack, meiner war heute schon gut durchgeschwitzt. Und das sollte es dann auch erstmal gewesen sein.

Langfristig benötige ich dann natürlich noch so Dinge wie ein Zelt, einen Schlafsack, einen richtigen Trekkingrucksack, eine passende Isomatte.
Leider bin ich mit meinen 2 Meter zu große für das normale Standardzeug, das heiß alles was ich kaufe ist nicht zwingend teurer, aber auf jeden Fall größer, länger und naturgemäß auch schwerer.
Sprich wenn ich wirklich mal einen Tripp in voller Montur machen sollte, werde ich einige Kilos auf dem Rücken tragen müssen.
Und meine Rückenmuskulatur ist absolut unterwickelt.
Natürlich gewöhnt sich der Körper an alles und die wirkliche Fitness bekommt man durch die Touren.
Dennoch werde ich, irgendwann in der zweiten Jahreshälfte anfangen, das FIZ (Göttinger Uni Fitnessstudio) wieder regelmäßiger aufzusuchen.
Ich werde mir dort Trainignspläne machen lassen.
Anfangs für 10-12 Wochen einfach einen allgemeinen Fitnessplan für eine gewisse Grundfitness und und zu sehen ob ich da konsequent am Ball bleibe.

Wenn das der Fall ist, werde ich noch gezielter auf Rückenmuskulatur gehen.

Ich bin sehr gespannt, wie sich 2020 noch weiter entwickeln wird. Ich muss vor allen Dingen am Ball bleiben und darf mir nicht, wie üblich, zu viel zumuten. Lieber Step by Step ganz kleine Schritte machen ohne dabei Rückschläge oder Verletzungen zu erleiden. Den Spaß und die Lust am Bewegen und draußen sein beibehalten.

Und dann hoffentlich irgendwann die Möglichkeit haben viel von dieser schönen Welt zu sehen.

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