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Ben wandert?

Göttinger Wald

Wandern. Damit hatte ich bisher so rein gar nichts am Hut.
Dann habe ich einen Artikel über zwei Frauen gelesen, die nach ihrem Studium den Te Araroa gelaufen sind.
Das hat mich sofort fasziniert.
Ein guter Freund von mir, Georg ist nach seinem Bachelor mit dem Fahrrad in einem halben Jahr von Deutschland nach China mit dem Fahrrad gefahren.
Freunde von mir sind zu Abi Zeiten erst vier Wochen mit dem Rucksack durch Griechenland gereist, dann sind sie nach dem Abi gemeinsam ein halbes Jahr auf Weltreise gefahren. Südostasien, Australien und dann durch Südamerika.

Das fand ich immer super faszinierend, aber in der Praxis für mich nicht realisierbar. Angefangen beim Geld, der Zeit und auch ein wenig dem Mut.
Aber irgendwann fand ich das immer spannend.

Nachdem ich dann diesen Bericht im SPIEGEL gelesen habe habe ich mit damit etwas näher auseinander gesetzt.

Der Te Araroa ist ein Wanderweg vom Norden Neu Seelands bis in den Süden, über beide Inseln. Dauert, wenn man ihn komplett wandert ca. 4-5 Monate. Der große Vorteil an Neu Seeland: Es gibt quasi keine gefährlichen Tiere dort.

Lediglich auf der Südinsel ist die Bevölkerungsdichte deutlich geringer, man ist mehr abseits der Zivilisation und manchmal tagelang auf sich gestellt, kein Handyempfang, das ist schon eher ein richtiges Surival-Abenteuer.

Aber wie ich immer so bin, ich überstürze nichts von Null auf hundert.
Zum einen bleiben natürlich die Elementaren fragen:
Das Geld. Der Trip kostet. Flug, Verpflegung, Gebühren, Ausrüstung.
Das ist aber machbar. Ein bisschen sparen. Ich will nicht dieses Jahr los und auch nicht nächstes Jahr.

Dann das Problem mit der Zeit. Wer kann es sich schon erlauben einfach 3, 4 oder 5 Monate weg zu sein. Nun ich hoffe in 3-4 Jahren zumindest ein paar Wochen weg sein zu können. Videos können vorproduziert werden, meine Supporter unterstützen hoffentlich auch eine kleine Auszeit zur Erholung. Vielleicht habe ich bis dahin auch jemanden, der hin und wieder Videos für meinen Kanal produziert, damit ließe sich die Zeit schon überstehen.
Touren auf der Südhalbkugel müssen nur zwangsläufig im Winter hier stattfinden, sprich zur Hauptsaison in der Brettspielbranche.
Aber auch das wird sich machen lassen.

Ich werde erstmal eh klein Anfangen mit ausgedehnten Spaziergängen oder Wanderungen. Erst in Göttingen, dann im Harz, dann mal weiterschauen.
Ich versuche ja jeden zweiten Tag joggen zu gehen, ich möchte mich aber jeden Tag bewegen. Sprich an den Tagen wo ich nicht jogge, mache ich ausgedehnte Spaziergänge. In der Regel zwischen 4-8 km (1-2x um den Wall herum).

Ich habe mir letzte Woche ein paar Wanderschuhe von Lowa gekauft und habe jetzt auch damit angefangen, Ausflüge in den Göttinger Wald zu machen. Ist dann immer ein bisschen ernüchternd wenn man völlig durchgeschwitzt irgendwo lang läuft und einen dann zwei Jogger überholen die sich dabei locker unterhalten.
Ich stehe halt noch am Anfang.
Am Wochenende bin ich zum Bismarkturm gelaufen, heute habe ich dann eine 10 km Wanderung durch den Wald unternommen. Auch das ist natürlich noch nichts großes, aber hat gereicht, dass ich danach erstmal drei Stunden pennen musste.

Mein Ziel ist es, im Juni oder Juli mit Freunden eine Wandertour im Harz auf den Brocken zu unternehmen.

Bis dahin möchte ich noch einige male durch den Göttinger Wald „gewandert“ sein. Allein um die nötige Fitness und Routine für ausgedehntere Wandertouren zu bekommen. Die Ausdauer muss sich einstellen, Muskeln, Gelenke, Sehnen müssen sich darauf einstellen wieder mehr belastet zu werden.
In den letzten 12 Jahren saß ich einfach sehr, sehr viel rum, habe sehr viel Zeit zu Hause verbracht und bin zwar durch meine GBR Reisen viel in Deutschland rumgekommen, habe aber trotzdem wenig gesehen.

Und das möchte ich ändern. Man muss nicht ans andere Ende der Welt fliegen für schöne Ausflüge. Man kann auch einfach nahegelegene Regionen innerhalb Deutschlands oder später vlt. Europa erkunden.
Langfristig ist der Te Araroa trotzdem ein Ziel. Aber eines dass ich erreiche möchte, bevor ich 50 werde. Das sind noch knapp 12 Jahre. Ich hoffe natürlich dieses Abenteuer schon deutlich früher zu erleben, aber ich habe keine Eile.
Erstmal möchte ich es schaffen, einen ganzen Tag am Stück zu wandern. Erstmal hier in der Göttinger Nähe, später dann im Harz oder anderen noch zu benennenden Regionen in der Nähe.
Das ist das Ziel für dieses Jahr.

Im nächsten Jahr möchte ich dann auch mal 2-3 tägige Touren machen. Zunächst einfach nur schöne Wandertouren mit Übernachtungen in entsprechenden Unterkünften.
Dann mit dem entsprechenden Reisegepäck und dann auch mit richtigen Zelten. Quasi langsam auf den großen Trip vorbereiten. Wohin der dann schlussendlich geht, wird sich zeigen. Erst heute habe ich von einer 1003 km Trekking Tour durch Westaustralien, dem Bibbulmun, gelesen. Auch eine gute Alternative, nur 1/3 so lang, sehr gut ausgebaut, Hütten im Abstand von 20km. Ist halt Australien, aber No Risk, No Fun.

Letztlich war ich jetzt aber auch erst 2x „wandern“, beide Male einfach ein bisschen durch den Göttinger Wald gelaufen. Mal schauen ob das überhaupt langfristig etwas für mich ist.
Wanderschuhe habe ich schon mal. Letzte Woche habe ich mir ein T-Shirt aus Merino Wolle sowie eine Boxershorts aus dem gleichen Material bestellt. Gestern dann noch Wandersocken und eine Zip Hose, welche heute ankommen sollen.
Da werde ich mir jetzt auch, je nach meinen finanziellen Verhältnissen einfach Step by Step, Monat für Monat noch neuen Kram dazu kaufen.
Als nächstes eine ultraleichte Fleece Jacke, dann noch eine entsprechende Regenjacke.

Später im Jahr vlt. noch einen entsprechenden Wanderrucksack, meiner war heute schon gut durchgeschwitzt. Und das sollte es dann auch erstmal gewesen sein.

Langfristig benötige ich dann natürlich noch so Dinge wie ein Zelt, einen Schlafsack, einen richtigen Trekkingrucksack, eine passende Isomatte.
Leider bin ich mit meinen 2 Meter zu große für das normale Standardzeug, das heiß alles was ich kaufe ist nicht zwingend teurer, aber auf jeden Fall größer, länger und naturgemäß auch schwerer.
Sprich wenn ich wirklich mal einen Tripp in voller Montur machen sollte, werde ich einige Kilos auf dem Rücken tragen müssen.
Und meine Rückenmuskulatur ist absolut unterwickelt.
Natürlich gewöhnt sich der Körper an alles und die wirkliche Fitness bekommt man durch die Touren.
Dennoch werde ich, irgendwann in der zweiten Jahreshälfte anfangen, das FIZ (Göttinger Uni Fitnessstudio) wieder regelmäßiger aufzusuchen.
Ich werde mir dort Trainignspläne machen lassen.
Anfangs für 10-12 Wochen einfach einen allgemeinen Fitnessplan für eine gewisse Grundfitness und und zu sehen ob ich da konsequent am Ball bleibe.

Wenn das der Fall ist, werde ich noch gezielter auf Rückenmuskulatur gehen.

Ich bin sehr gespannt, wie sich 2020 noch weiter entwickeln wird. Ich muss vor allen Dingen am Ball bleiben und darf mir nicht, wie üblich, zu viel zumuten. Lieber Step by Step ganz kleine Schritte machen ohne dabei Rückschläge oder Verletzungen zu erleiden. Den Spaß und die Lust am Bewegen und draußen sein beibehalten.

Und dann hoffentlich irgendwann die Möglichkeit haben viel von dieser schönen Welt zu sehen.

2020 – Mein sportlichstes Jahr seit zwei Jahrzehnten?

Im letzten Beitrag ging um primär um Ernährung. Aber auch Sport ist ein wichtiger Aspekt einer gesunden Lebensführung.

Früher war super sportlich. Jeden Tag nach der Schule Fußball auf dem Schulhof gespielt, 3-5x pro Woche (Beach-) Volleyball – und dann kam die Uni. Anfangs noch ein wenig Hochschulsport gemacht, wurde es immer weniger.
Viel World of Warcraft, viele Spieleabende, da war bald die Arbeit, der Servicejob im Kino die einzige Bewegung, irgendwann wurde ich Betriebsratsvorsitzender, dann hatte ich nur noch sitzende Tätigkeiten.

Es gab immer mal wieder Phasen, in denen ich mit dem Joggen angefangen habe:

  • Im April / Mai 2012 bin ich ingesamt 30x joggen gegangen. Das waren überhaupt meine ersten Erfahrungen mit dem Joggen und man war ich stolz, als ich das erste mal 5 km am Stück laufen konnte. Anfangs habe ich nicht mal 800 m geschafft.
    Aus mir nicht mehr nachvollziehbaren Gründen habe ich dann Anfang Juni aufgehört mit dem Laufen
  • Dann ging es im Mai 2015 wieder los. Sieben Läufe im Mai, neun im Juni, zehn im Juli und 12 im August. Im August bin ich dann auch zum ersten (und bis heute einzigen Mal in meinem Leben) 10 Kilometer am Stück gelaufen. Nach weiteren Läufen bin ich dann am 24.09. nochmal über 7 km gelaufen. Dann kam, so weit ich mich erinnere, eine Erkältung, arbeitsmäßig war viel zu tun und ich war wieder raus.
  • 2016 gab es dann wieder eine kleine Laufphase im Mai / Juni
  • 2017 auch wieder Mai / Juni … ich bin eindeutig ein Schönwetterläufer
  • 2018 nichts wirkliches außer ab und zu 2,3x im Monat
  • 2019 ebenso

Im Jahr 2020 bin ich bisher 42 mal gelaufen, ingesamt 155,4 km weit.
Ziel ist es 5 km am Stück laufen zu können. Bisher schaff ich maximal 3 km am Stück oder ca. 20 Minuten.
Ich habe am Anfang des Jahres wie üblich mit Intervalltraining angefangen: 2 Minuten joggen, 1 Minute gehen. Für insgesamt 30 Minuten.
Das ist nichts zum angeben, aber darum geht es auch nicht. Primär ging es darum, sich regelmäßig zu bewegen. Im April konnte ich das ganze dann wirklich sehr konsequent umsetzen und bin 15x joggen gegangen. Jeden zweiten Tag.

Bei meinem letzten Lauf habe ich dann zum ersten Mal keine Steigerung geschafft und bin statt 24 Minuten noch knapp über 18 Minuten am Stück gelaufen. Ich war auch sogar ein wenig gelangweilt vom Laufen. Ich werde ein wenig länger Pause machen, um etwas Energie zu tanken. Der Körper passt sich ja in der trainingsfreien Zeit an.
Meine Hoffnung war ursprünglich, die 5 km bis Ende Mai am Stück laufen zu können. Ich denke, dies wird sich in den Juni verschieben.

Aber das ist nicht tragisch. Der Spaß an der Bewegung ist da und ich kann momentan nicht tagelang zu Hause rumsitzen, da fehlt mir etwas.
Und es das ganeez läuft (haha) seit Januar. Also bereits im fünften Monat. So lange hat noch keine Jogging Phase angehalten. Auch darauf bin ich stolz. Verkompliziert wird es nur durch eine weitere Aktivität die ich angehen will: Das Wandern.

2020 – Ein Neustart?!

Ich habe gerade diesen ausführlichen Beitrag geschrieben, dabei fehlen aber die wichtigsten Zahlen, daher diese hier kurz am Anfang:
Im Zeitraum von Januar bis Mai 2020 habe ich fast 17 KG abgenommen. Im Januar waren es 126,9 KG, heute morgen waren es 110,4 KG.

Vor fünf Jahren habe ich diese Seite ins Leben gerufen und genau einen Beitrag (ein Video) veröffentlicht.

Passiert ist seit dem nicht viel.
Mittlerweile bin ich 38 Jahre alt, vor ca. einem Jahr im April 2019 wog ich fast 130 KG bei 2 Metern Körpergröße.
Ich habe mich in der Regel weniger als 5000 Schritte am Tag bewegt, war vom Müll runterbringen außer Puste und hatte einen Bauch der unbemerkt immer mehr wurde, bis ich mich im Verlauf des Jahres 2019 irgendwann gefühlt habe, als wäre ich schwanger.

Das war zu viel. So konnte und sollte es nicht weitergehen. Ich habe immer mal wieder in den letzten Jahren versucht etwas zu ändern. Ein bisschen joggen hier, mal einen Green Smoothie da. Nachhaltig war das nie und jede Phase war nach 10-12 Wochen in der Regel vorbei.
Eine längere Erkältung, einmal eine längere Schlechtwetterphase und aus die Maus.

Dabei ist einem immer präsent, dass man eigentlich gesünder leben muss, gerade wenn der eigene Vater im Alter von 46 Jahren urplötzlich an einem Herzinfarkt verstorben ist. Von dem Alter bin ich nicht mehr so weit entfernt und die Voraussetzungen, ein ähnliches Schicksal zu erleiden habe ich mir jahrelang selbst geschaffen.

Man nimmt sich ja in jedem Jahr gute Vorsätze vor. Meine liebe Mutter schmunzelte schon jedes Mal, wenn ich beim weihnachtlichen Besuch zu Hause sagte: „Nächstes Jahr Weihnachten hab ich ein Jahr Sport hinter mir, da wird alles besser!“

Dieses Jahr, 2020, habe ich dann aber tatsächlich Nägel mit Köpfen gemacht!
Wirklich inspiriert dazu hat mich, neben meinem eigenen Unwohlsein, vor allen Dingen Martin Klein.
Ein Brettspiel-Kritiker-Kollege, den ich nie als übergewichtig empfunden habe, der aber im Jahr 2019 einen krassen Ernährungswandel hingelegt hat. 2019 habe ich ihn zunächst Anfang des Jahres auf der Spielemesse in Nürnberg getroffen und dann im Herbst des selben Jahres auf der Spiel in Essen. Ich weiß nicht wie viele KGs dazwischen lagen, aber der Wandel, den er binnen 7 Monaten erreicht hat war krass und hat mich völlig fasziniert.

Gefragt wie er das geschafft hat meinte er, dass er primär auf unnatürlichen Zucker verzichtet hat und in der Mittagspause statt in die Kantine lieber in den Park gegangen ist.

So weit, so einfach.
Aber das hat nicht dazu geführt, dass ich sofort auf Martins Spuren gewandelt bin. Man schiebt ja immer Gründe vor. Meine derzeitige Wohnung ist so klein, dass mein Schlafzimmer im Prinzip nur zum Schlafen und Lagern von Spielen benutzt wird und mein komplettes restliches Leben in der Küche stattfindet. Arbeiten, spielen (was bei mir auch gleichzeitig Arbeit ist), leben, Besuch empfangen findet alles in der Küche statt.
Der Raum ist somit eigentlich komplett überfordert mit so vielen Funktionen und wurde für eine Sache in den letzten fünf Jahren quasi gar nicht genutzt: Kochen.

Es gab Fertigessen, TK-Essen, Pizza, Essen vom Inder, Essen vom Lieferservice. Kurzum alles was ungesund ist, nicht wirklich sättigend, was den Blutzuckerspiegel kurzfristig hochtreibt und was dazu führt, dass man permanent am Essen ist. Gerade bei Spieleabenden waren nach der Pizza noch drei Tafeln Schokolade, eine Packung Gummibären und eine Tüte Chips keine Seltenheit.

„Das ändert sich dann in der neuen Wohnung“ sagt man sich und anderen dann immer. Man schiebt es also vor sich her. In der Tat ist es auch etwas kompliziert, während eines Spieleabends (die Teilweise auch von 15-23 Uhr gehen) nebenbei in meiner viel zu kleinen Küche noch etwas zu kochen. In einer anderen Wohnung mit extra Wohnzimmer und Küche wäre dies sicher möglich. Die ist aber leider immer noch nicht absehbar, gerade auch die Corona-Krise im Jahr 2020 hat gezeigt, dass man immer im Rahmen seiner Möglichkeiten leben sollte, Reserven anlegen sollte, damit einen Krisen oder Schicksalsschläge monetär nicht so hart treffen und man immer einen guten Puffer hat.

Anfang 2020 habe ich mit Freunden eine Escape Raum Toor nach Holland gemacht. Das war wunderschön, hat sehr viel Spaß gemacht.

Und danach ging es los! Getraut nach Martins Ansatz, auf Kohlenhydrate zu verzichten, habe ich mich mit Zucker in unserer Nahrung auseinander gesetzt.
Wer sich einmal mit Ernährungskunde auseinander gesetzt hat wird auch gemerkt haben, dass sich quasi alles widerspricht. Die einen sagen so, die anderen so, für jede Philosophie gibt es eine die das genaue Gegenteil besagt, es ist schwer wirklich das richtige zu finden. Und ich denke auch, dass ich diesbezüglich immer wieder neues lernen kann, mich weiter entwickeln werde und auch teilweise bisherige Konzepte über den Haufen werfen werden, aber eine Sache hat sich schnell raus kristallisiert:

Es kann nicht schaden, auf Nahrungsmittel zu verzichten, denen Zucker in irgendeiner Form zugesetzt wurde. Das heißt nicht, dass ich nur noch Dinge esse, in denen keine Kohlenhydrate enthalten sind. Das wäre machbar, aber sehr kompliziert und Kohlenhydrate gelten an und für sich nicht als schädlich.
Daher gucke ich in der Nährwerttabelle nicht auf die Kohlenhydrate. Ich gucke eigentlich gar nicht auf die Nährwerttabelle.

Ich gucke auf die Zutatenliste. Wenn da Zucker, Stärke oder irgend eine Zutat die auf -ose Endet, landet das Lebensmittel nicht im Einkaufswagen.
Dies stellt sich tatsächlich als problematisch heraus, denn in fast allen Lebensmitteln im Supermarkt steht irgendwas davon auf der Zutatenliste. Wir werden quasi von der Nahrungsmittelindustrie auf Zucker gesetzt und Zucker hat tatsächlich Eigenschaften von Drogen. Es macht einfach süchtig, man gewöhnt sich daran und Dinge ohne Zucker kauft man weniger lieber als Lebensmittel mit Zucker.

Dabei bringt Zucker dem Körper absolut nichts außer eventuell Diabetes Typ II. Es sind nur leere Kalorien, die man, meiner Meinung nach vermeiden, zumindest aber stark reduzieren sollte.

Und das ist dann auch gar nicht so schwer. Als ich vor 12 Jahren beim Kardiologen war um mich durchchecken zu lassen meinte der zu mir, dass ich ungefähr 80% meines Einkaufes in der Obst- und Gemüseabteilung erledigen müsste, zumindest was Lebensmittel angeht.
Tatsächlich ist das bei mir nun der Fall.

Frühstück

Nach weiteren Recherchen zum Thema Gesunde Ernährung bin ich irgendwann über Haferflocken, Oatmeal bzw. Porridge gelandet.
Für mich derzeit das beste Frühstück überhaupt. Im Schnitt essen ich an sechs Tagen in der Woche Haferflocken zum Frühstück, einmal gibt es Rührei.

Und eigentlich ist das auch nur Tarnung. Das eine ist ein Obstsalat mit Haferflocken, das andere ist eine Gemüsepfanne mit Ei.
Ich bereite mir die Haferflocken als Overnight Oats zu. D.h.:
– 5 bis 6 EL Haferflocken zusammen mit
– 200 ml Milch und ggf
– 1 bis 2 EL Chia Samen oder Leinsamen

werden über Nacht in den Kühlschrank gestellt. Am nächsten Tag (nicht am nächsten Morgen, mehr dazu gleich) schnibbel ich mir dann nach Obst nach Wahl in die Haferflocken. Z.B.:

  • Apfel
  • Banane
  • Birne
  • Mango
  • Avocado
  • Nekatarine
  • Pfirsich
  • Heidelbeeren
  • Himbeeren
  • Erdbeeren
  • Kaki
  • Aprikosen

außerdem noch Walnüsse oder Cashews, außerdem als Gewürz Zimt oder (seltener) Oatmeal Gewürz. In der Regel bevorzuge ich aber ersteres.
Meisten nehme ich 3-4 Früchte und noch eine Handvoll Nüsse.

Diese Mahlzeit ist dann zwar auch schon sehr kalorienreich (ca. 700 – 900 kcal). Aber es sind gesunde Kalorien, es macht nachhaltig satt, enthält natürlich auch viel Fruchtzucker aber eben auch alle möglichen anderen gesunden Inhaltsstoffe.

Wenn ich mir Rührei mache dann nehme ich auch einfach Gemüse nach Wahl. Zusammen mit ca. 4 Eiern wird z.b.:

  • Tomate
  • Staudensellerie
  • Zwiebel
  • Frühlingszwiebel
  • Erbsen
  • Parpika
  • Avocado

kombiniert. Wie gesagt, die Portionsgrößen sind mächtig, würden normalerweise auch für 2 reichen, aber die Erfahrung hat mir bisher gezeigt, dass es besser ist sich einmal gut und gesund satt zu Essen, statt nur kleinere Portionen zu Essen, dann aber immer wieder Hunger zu haben.

Ich bin mir sicher, dass dieses Frühstückskonzept noch weiter verfeinert werden kann, aber Stand jetzt (Mai 2020) funktioniert es wunderbar.

16 / 8 Fasten

Meine Hausärztin hat mir schon vor 4-5 Jahren vom intermittierenden Fasten erzählt und meinte, ich sollte das mal ausprobieren. Habe ich natürlich nicht gemacht. Extrinsische vs. instrinsische Motivation und so.

Aber im Januar habe ich (mal wieder) angefangen, mich mit Ernährung und Ernährungskonzepten näher auseinander zu setzen und bin dabei natürlich auch auf das 16 / 8 Fasten gestoßen.
„Kannst du ja mal ausprobieren“ habe ich mich gedacht.
Technikaffin wie ich bin, geht natürlich alles leichter mit einer App, also nach Apps geguckt. Dabei findet man alles mögliche, meistens natürlich mit einem „Plan“ der dann wieder monatlich kostet.

Ziemlich schnell bin ich über die App Fastic gestoßen. Ohne Kosten einfach nur das Fasten Tracken. Direkt runtergelassen, ausprobiert und ich nutze sie noch heute (quasi fünf Monate später). Zunächst habe ich mir die Premiumfunktionen dann nach ein paar Tagen doch dazu bestellt (für 3 Monate zum Discount Preis), habe das dann aber auslaufen lassen, da man sie später nicht mehr benötigt, die App wird aber wie gesagt noch genutzt.

Wie funktioniert 16 / 8 fasten denn nun?

Das Prinzip ist ganz einfach. Man hat 8 Stunden in denen man ißt und 16 Stunden, in denen man nichts ißt. So weit. So einfach.
Am Anfang ist das natürlich eine Umstellung, da man in der Regel eine Mahlzeit weglässt.
Und der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Natürlich „kann man nicht ohne Frühstück“. „Abendessen muss sein!“ usw.
Alles quatsch! Alles Gewohnheit.
ABER: Das Konzept muss sich mit den Lebensumständen vereinbaren lassen. Bei mir ist das zum Glück der Fall, da ich durch meine selbstständige YouTube Tätigkeit kombiniert mit meinem Teilzeit Kinojob in der glücklichen Lage bin, mir die Zeit in der ich arbeite relativ frei einteilen zu können (abgesehen von festgelegten Betriebsratsterminen).

Daher war es kein Problem für mich, das Ganze auszuprobieren.
Stand heute bin ich bei 118 Fastentagen mit insgesamt 2044 gefasteten Stunden seit dem 18. Januar 2020.

Und daran bin ich sehr, sehr stolz!

Natürlich gab es Tage, wo ich aus unterschiedlichsten Gründen keine 16 Stunden durchhalten konnte. Davon gab es bisher tatsächlich nur acht. Da habe ich dann einfach das Fastenintervall in der App auf 12/12 verkürzt.

Das ist das schöne bei diesem Ernährungsprogramm. Selbst wenn es mal nicht klappt, man es nicht kann, nicht will, was auch immer. Morgen macht man einfach weiter und nichts ist verloren.
Im Gegenzug hatte ich auch viele Tage, wo ich deutlich länger gefastet habe. 18, 20, 22, sogar 23 Stunden kommen relativ häufig vor.
Es ist dabei aber auch gar nicht so wichtig, sich an genaue Zahlen und Zeiten zu Klammern. Das hilft einem gerade am Anfang.

Der Körper benötigt ca. 3 Wochen um sich darauf einzustellen, dass er jetzt eine andere Frequenz bei der Nahrungsaufnahme hat. Diese erste Zeit ist nicht einfach, aber man steht das schon durch. Viel trinken hilft auf jeden Fall. Natürlich primär Wasser. Sobald ich gelesen hatte, das Cola Light kein problem beim Fasten ist, habe ich natürlich wiederum primär Cola Light getrunken, bin aber gerade dabei, wieder auf Wasser umzusteigen und Cola Light wenn dann nur während der 8 stündigen Essensphase zu trinken, besser aber auch da nicht.

Wichtiger ist viel mehr, dass man merkt, das man super oft einfach nur aus Langeweile bzw. Gewohnheit ißt. Man schiebt sich halt was rein. Zivilisationskrankheit: Man hat nichts zu tun, chillt, und denkt sich man könnte ja zum Kühlschrank gehen und sich irgendwas gönnen,. Ist ja so lecker. Warum denn auch nicht? Ist ja nur ne Kleinigkeit.

Dass die Kleinigkeit bei mir auch mal schnell 1-2 Tafeln Schokolade mit jeweils 500 kcal waren, war dabei nie wirklich tragisch in meiner Wahrnehmung. Aber irgendwo müssen die 130 kg ja hergekommen sein.

Dieses Essen aus Gewohnheit gewöhnt man sich zum Glück dann auch binnen ein paar Wochen ab. Oft ist es auch so, dass man denkt: „Och ich könnte ja jetzt noch ne Kleinigkeit essen“, man stellt dann aber fest, dass man eigentlich erst vor 1-2 Stunden eine richtige Mahlzeit hatte und jetzt natürlich gut ne Kleinigkeit essen kann, dass man sie aber nicht essen muss. Und dann kann man es auch genau so gut lassen.

Wichtig ist meiner Erfahrung nach vor allem WAS man in den acht Stunden ißt. Prinzipiell kann man essen was man möchte. Natürlich gilt hier: Je gesünder, desto besser.
Gesund geil nachhaltig satt essen ist das beste überhaupt. Neulich habe ich mir Rotbarsch mit Brokkoli-Erbsen-Püree gemacht. Ich hatte schon sorge, was ich danach noch Essen kann, weil das ja nicht so viel ißt und ich immerhin bis zum nächsten Nachmittag durchhalten muss (ich frühstücke in der Regel zwischen 14-18 Uhr).
Ich lag selten so daneben, nachdem ich die Ganze Portion gegessen habe, dachte ich dass ich platzen würde, und war mir relativ sicher, bis zum nächsten Mittag nichts essen zu müssen.

Kurzum: Gesund essen: Ballaststoffreich. Linse, Erbsen, etc, sprich Hülsenfrüchte. Haferflocken. Eiweißreich. Fisch etc. pp.
Ich verzichte nicht absichtlich auf Fleisch, aber bei meiner Suche nach gesunden, geil saftmachenden Rezepten stoße ich naturgemäß immer wieder auf vegetarische Rezepte, die einfach super sind. Dadurch esse ich deutlich weniger Fleisch, aber ich esse nach wie vor noch sehr gerne Fleisch und vor allen Dingen Fisch.

Wenn sich mein Rezeptbuch aber im Laufe der nächsten Monate nach und nach mit Rezepten füllt, die mir schmecken und da auch viele fleischlose bei sind, dann ist das natürlich ein positiver Nebeneffekt.

Wichtig ist, dass ich mich bei nichts komplett unter Druck setze:

Ich MUSS nicht jeden Tag genau 16 Stunden warten mit dem Essen. Wenn es mal nur 15 oder 14 oder sogar noch weniger sind, dann ist das so. Meistens hat es einen Grund.

Ich MUSS nicht komplett auf Zucker in meinen Lebensmitteln verzichten. Ich achte sehr bewußt drauf, aber wenn doch mal etwas mit Zucker im Einkaufskorb landet, dann ist das eben so.

Ich MUSS nicht auf Süßigkeiten verzichten. Ich achte darauf, dass ich sie innerhalb des achtstündigen Zeitfensters esse. Während der Fastenzeit esse ich tatsächlich konsequent gar nichts und das fällt mir auch nicht schwer. Das ist in der Regel auch ein muss, es sei denn, ich fast auf Grund der Umstände kürzer. Wie gesagt bisher war das in 118 Tagen acht mal der Fall.

Ich MUSS nicht auf Fertigessen oder auf meinen Lieblginsinder verzichten, tatsächlich gab es in der Anfangszeit primär Haferflocken morgens + indisch abends. Ging super und die Kilos purzelten. Nur hat drumherum gab es nichts.

Sprich ich MUSS gar nichts, ich halte mich aber weitestgehend konsequent daran. Ich versuche nach und nach Strategien zu finden, die es mir erlauben, dies weiterhin konsquent umzusetzen. Sprich viele Rezepte ausprobieren, kochen, und dann sehen, was davon wirklich gut ist, was davon einfach zu machen ist. Ich habe kein problem damit, auch mal zwei Stunden in der Küche zu stehen und zu kochen, aber ich brauche eben auch Rezepte, die unkompliziert und schnell zu machen sind, wenn dann eben doch mal ein Spieleabend ist.
Dazu gehören z.B. auch Pesto-Vollkornnudel. Pesto Rosso, Sonnenblumenkerne, Vollkornnudeln, frische Tomaten und ein bisschen Schwand. Macht super satt und ich brauche danach nichts mehr für den Rest des Tages.
Ich glaube zwar, dass Pesto nicht den besten Health-Score hat und Schmand kann man sich er auch weglassen, aber es funktioniert und ist super schnell gemacht, einfach nur Nudel kochen und schon ist man quasi fertig.

Tiefkühlpizza gab es bei mir seit fünf Monaten nicht mehr, und nur 1x eine Pizza vom Italiener. Die war okay, aber ich habe mich schon darauf gefreut, am nächsten Tag wieder selbst zu kochen.

Natürlich hat die Corona-Krise für mich hier auch eher positive Effekte gehabt. Ich war in Kurzarbeit null und habe wirklich viel der Zeit genutzt um mich auszuschlafen, Rezepte zu wälzen, einkaufen zu gehen, viel zu kochen und Sport zu machen. Sport ist ein weiterer wichtiger Aspekt, insgesamt sich einfach Bewegen, aber davon erzähle ich im nächsten Beitrag 🙂